Allgemeines zur WM 2014
Ähnlich wie vor vier Jahren (und wie beim Bau der Unterkunft der deutschen Nationalmannschaft sowie beim Bau dieser Webseite) wurde es mal wieder knapp mit der Fertigstellung der WM-Stadien. Letztlich haben es die Brasilianer aber doch noch geschafft, und die Spiele können beginnen...
Auf jeden Fall steigt das WM-Fieber, das Wetter ist auch noch brillant (zumindest im Süden Deutschlands), und in den Geschäften wimmelt es wieder nur so vor Fußball-Fanartikeln in schwarz-rot-gold. Auch die Vuvuzela hat einen Nachfolger bekommen, die sogenannte "Combinho".
Während hierzulande die Vorfreude auf das Turnier also groß ist, ist die Stimmung im Ausrichterland Brasilien sehr durchwachsen: Bei den Protesten gegen die Ausrichtung der Weltmeisterschaft handelt es sich um die größten Unruhen im Land seit dem Ende der Militärdiktatur in den 1980er Jahren. Die Demonstranten werfen der Regierung vor, viel Geld in Prestigeprojekte wie die WM zu stecken und notwendige Ausgaben für Bildung und Gesundheit sowie die Infrastruktur zu vernachlässigen. Eine Chronologie der Anfänge dieser Proteste ist auf der Seite von "Kooperation Brasilien" zu finden.
Was das Sportliche angeht, so ist die Frage nach dem großen Favoriten recht eindeutig - oder vielmehr zweideutig - beantwortet: Gastgeber Brasilien, die den berühmten Heimvorteil haben, wohl am besten mit der Hitze zurechtkommen werden und vor einem Jahr den Confederations Cup mit 3:0 gegen Spanien gewonnen haben, und eben jener Titelverteidiger Spanien, nebenbei auch Europameister 2008 und 2012. Dahinter folgen vom südamerikanischen Kontinent Argentinien und Uruguay, aus Europa die Niederlande, WM-Finalist vor vier Jahren, sowie Italien, EM-Finalist vor zwei Jahren.
Und die Deutschen? Um ehrlich zu sein, habe ich (und sehr viele in meinem Freundes- und Bekanntenkreis) die Hoffnung verloren, dass wir in dieser Konstellation jemals einen Titel holen. Bis zum Viertelfinale spielte die deutsche Nationalmannschaft ja immer sehr gefällig, aber wenn es gegen Spanien oder Italien ging, war man dann doch völlig chancenlos. Dazu kommt der Ausfall von Marco Reus sowie die vielen angeschlagenen Spieler (Neuer, Lahm, Schweinsteiger, Klose), das alles andere als optimal verlaufene Trainingslager in Südtirol und die brasilianische Hitze. Da erwartet man lieber nicht zuviel, um nachher bitter enttäuscht zu werden.
Letztlich wird das Abschneiden von Jogi Löws Truppe aber entscheidend dafür sein, wie sich die Stimmung im Land entwickeln und die Erinnerung an das Turnier erhalten bleibt.
Hoffen wir also, dass die deutsche Nationalmannschaft am Zuckerhut etwas reißen wird...