Allgemeines zur EM 2012
Nach dem "Wintermärchen 2010" in Südafrika steht nun wieder eine EM-Endrunde an. Ähnlich wie in Südafrika vor zwei Jahren war es längere Zeit fraglich, ob die EM 2012 überhaupt in beiden Austragungsländern stattfinden würde, da der Bau der Stadien bzw. der infrastruktur in der Ukraine zwischenzeitlich in Verzug war. So waren auch Berlin und Leipzig als Ersatzstandorte im Gespräch. Aber die Ausrichter haben dann doch noch pünktlich alles hinbekommen. Dafür gab es andere Dissonanzen, weshalb in Europa die Stimmung nicht die beste ist: Auf Grund der Behandlung der ukrainischen Oppositionspolitikerin Julia Timoschenko in ihrer Gefangenschaft wurde viel sowohl über eine Absage als auch über Boykotts diskutiert. Letztlich bleibt abzuwarten, welche Politiker tatsächlich den Spielen auf ukrainischem Terrain fernbleiben bzw. ob sich die deutsche Kanzlerin es sich nicht spätestens dann anders überlegt, wenn Schweini und Co. im Finale in Kiew antreten sollten. So lassen wir das Spiel erst mal Spiel sein und widmen uns den sportlichen Aspekten:
Die deutsche Nationalmannschaft
Nach einer sehr erfolgreichen Qualifikation mit zehn Siegen aus zehn Spielen - deutscher Rekord - und damit verbunden Platz 1 vor der Türkei (die in den Playoffs anschließend gescheitert ist), steht nun die Europameisterschaft an. Die letzten EM-Endrunden sind dabei sehr unterschiedlich erfolgreich verlaufen: 1996 in England wurde unter Berti "Geben Sie dem Kaninchen noch eine Möhre extra, es hat uns das Leben gerettet" Vogts der letzte Titel einer deutschen Herren-A-Fußballnationalmannschaft geholt. Die Titelverteidigung im Jahr 2000 misslang desaströs, unter "Sir" Erich "Konzepte sind Kokolores" Ribbeck erzielte man ein Tor in drei Spielen und blamierte sich zuletzt beim 0:3 gegen die B-Mannschaft von Portugal, was das Vorrundenaus bedeutete. 2004 war zwar nicht ganz so grausam, aber am Ende stand ebenfalls das Vorrundenaus (in einer starken Gruppe mit Holland und Tschechien), was gleichbedeutend mit dem Ende der Ära von "Es gibt nur ein" Rudi Völler war. 2008 war dann deutlich erfolgreicher, trotz nicht immer überzeugendem Spiel unter dem tiefenentspannten Bundestrainer Jogi Löw erreichte man das Finale, wo die deutsche Nationalmannschaft allerdings gegen Spanien deutlicher unterlegen war, als es das Ergebnis vermuten ließ (0:1). Überzeugendstes Spiel war hier das Viertelfinale gegen Portugal (3:2).
Man darf gespannt sein, wie das Turnier für die deutsche Nationalmannschaft verlaufen wird. Neben Spanien als Topfavorit gehandelt, konnte allerdings im jahr 2012 bisher nicht an die Top-Leistungen aus der Qualifikation angeknüpft werden, und es gab in Testspielen ein 1:2 gegen Frankreich, ein 3:5 in der Schweiz und ein wenig überzeugendes 2:0 gegen Israel. Hoffen wir also, dass Bundestrainer Jogi Löw diesen Trend wieder umkehren kann, so dass die deutsche Nationalmannschaft die "Todesgruppe" mit den Niederlanden, Portugal und den wohl etwas schwächeren Dänen überleben wird und anschließend den Schwung in die Plyoffs mitnehmen kann...
Die Mitfavoriten
Wie bereits erwähnt, ist der amtierende Welt- und Europameister Spanien ebenfalls Topfavorit. Es bleibt allerdings abzuwarten, inwieweit die Spanier noch richtig "heiß" sind oder die beiden Titel zu einer gewissen Sättigung geführt haben. Italien hatte sich in der EM-Qualifikation nach dem WM-Desaster deutlich gesteigert, hier bleibt aber abzuwarten, wie sich der neuerliche Wettskandal auswirken wird. Geheimfavorit ist für mich Frankreich, das nach dem noch blamableren WM-Vorrundenaus 21 Spiele in Folge ungeschlagen blieb. Holland gehört natürlich ebenfalls zu den Favoriten, England mit dem Verlegenheitscoach Roy Hodgson auf Grund der vielen Ausfälle eher weniger.
Die Gastgeber
Zum dritten Mal wird eine Europameisterschaft von zwei Ländern ausgerichtet. Nach 2000 mit den Niederlanden und Belgien sowie 2004 mit Österreich und der Schweiz sind diesmal Polen und die Ukraine dran. Bei beiden ist schwer vorstellbar, dass sie eine realistische Chance auf den Titel haben, anders als 2008, als beide Gastgeber in der Vorrunde scheiterten, ist ein Erreichen der Playoffs allerdings für beide Mannschaften denkbar, was sich sicherlich positiv auf die Stimmung während des Turniers auswirken würde.
Diese Seite
Nach meiner letzten Turnierseite 2010 war ich ja noch unschlüssig, o ich so etwas überhaupt nochmal mache, zumal sich die Idee dann doch irgendwann mal "überlebt". Nach dem Abstieg von Alemannia Aachen hatte ich dann zunächst gar keine Lust mehr darauf, doch gut erholt vom Schottland-Urlaub und auf Grund der vielen Nachfragen nach der Seite habe ich mich dann doch dazu entschieden, ausgerechnet zum zehnjährigen Jubiläum (2002 habe ich die erste Turnierseite erstellt) nochmal mit flachpass.net an den Start zu gehen. Wie immer konnte im Vorfeld über das Layout abgestimmt werden, und auch das Konzept ist geblieben:. Höhepunkt ist der EM-Blog unter "Aktuelles", dazu viele Bilder von den Feierlichkeiten zu den Spielen (wo ich die auch immer angucke), Buchtipps und eine musikalische Zeitreise, dazu Tippspiel und Quiz.
Viel Spaß!